Haarausfall und Haarerkrankungen

Stress, einseitige Ernährung oder auch Hormonumstellungen – Haarausfall und Haarstrukturschäden haben diverse Ursachen.

Betroffen sind nicht nur Männer, sondern auch viele Frauen.

Haarausfall

Dass einem Menschen pro Tag etwa 100 Kopfhaare ausfallen, ist völlig normal. Dabei verbleiben die Haarwurzeln in der Kopfhaut und die Haare können wieder nachwachsen. Erst wenn mehr Haare ausfallen bzw. die Haare nicht mehr nachwachsen, und dieses auch sichtbar wird, spricht man von Haarausfall. Nicht nur Männer haben damit ein Problem, auch viele Frauen sind betroffen.

Man unterscheidet diverse Formen, die differenzierte Ursachen haben.

Formen des Haarausfalls

Hormonell-erblicher Haarausfall
Bei dieser sehr häufigen Art (Alopecia androgenetica) dünnt das Haupthaar aus. Beginnend meist an Schläfen und an der Stirn (Geheimratsecken) setzt sich das Ausfallen der Haare am Hinterkopf fort, es entsteht eine sog. Tonsur. Die Haarwurzeln sterben ab – Haare können nicht mehr wachsen. Betroffen davon sind meist Männer – etwa 50%. Dies setzt bereits ab dem 20. Lebensjahr ein, manchmal schon im Jugendalter.

Auch Frauen können unter dem hormonell-erblichen Haarausfall leiden. Oft setzt der Haarverlust aber erst nach den Wechseljahren ein.

Kreisrunder Haarausfall
Der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata) ist sehr selten – er tritt nur bei 1-2 % der Menschen auf. Die haarlosen, runden oder ovalen Stellen entstehen bevorzugt am Hinterkopf, bei Männern auch im Bartbereich. Die etwa münzgroßen Kahlstellen können sich in jedem Alter bilden, bei Männern und Frauen. Diese haarlosen Stellen sind völlig glatt, eingesunken und nichtschuppend; die Haarfollikel bleiben dabei erhalten. Im Randbereich der Stellen findet man oft kurze abgebrochene Haare, die an ihrem Ende immer dünner werden.

Man nimmt an, dass es sich bei dieser Form um eine Autoimmunerkankung handelt, bei der die Haare vom Immunsystem als „fremd“ erkannt und deshalb abgestoßen werden.

Diffuser Haarausfall
Bei dieser Art des Haarausfalls (Alopecia diffusa), von der mehr Frauen als Männer betroffen sind, fallen die Haare vom gesamten Kopf ab. Ursachen können Hormonschwankungen, Stress oder Mangelerscheinungen durch einseitige Ernährung sein. Auch einige Medikamente können dazu führen.

Wird die Ursache behandelt, so ist der diffuse Haarausfall meist nur vorübergehend, und die Haare wachsen wieder nach.

Behandlung

Notwendig zur Behandlung der unterschiedlichen Formen des Haarausfalls ist eine gezielte medikamentöse Therapie. Da die Ursachen meist hormoneller Natur sind, wird versucht, den Hormonstatus des Patienten zu beeinflussen. Beim erblich bedingten Haarausfall liegt ein zu hoher Spiegel von Dihydrotestosteron vor, welches durch Testosteron gebildet wird.

Bei Männern kann versucht werden, diese Umwandlung zu hemmen. Die Behandlung von Frauen und Männern ist jedoch grundverschieden.

Bei Frauen kann versucht werden, Antiandrogene einzusetzen.

Da es sich beim kreisrunden Haarausfall um eine Autoimmunerkrankung handelt, kann hier eine topische Immuntherapie helfen. Gegen diffusen Haarausfall gibt es eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten, um das Haarwachstum wieder anzuregen. Wenn Sie von Haarausfall, gleich welcher Art betroffen sind, rate ich Ihnen von einer Selbsttherapie ab. Bitte, gehen Sie zum Hautarzt.

Haarstrukturschäden

Von Haarstrukturschäden spricht man, wenn z.B. die Haare über der Kopfhaut abbrechen oder aufsplittern oder ein mattes, strohiges und glanzloses Aussehen haben. Bei diesen Erscheinungen ist zwar der Haarfollikel intakt, die Haare sind jedoch überstrapaziert.

Die Ursachen solcher Strukturschäden sind sehr vielseitig:

  • Schädigende äußere Einflüsse
    (starkes Kämmen, Gummibänder, etc.)
  • Chemische Einflüsse
    (Färben, Bleiche, Dauerwelle)
  • Physikalische Einflüsse
    (heisses Föhnen, UV-Bestrahlung)

Wirksamstes Mittel zur Behandlung ist, diese negativen äußeren Einflüsse abzustellen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Medikamente, die den Heilungsprozess unterstützen.