Erkrankungen des Enddarms /
Proktologie
Viele Patienten verschweigen auch heute noch eine solche Erkrankung – aus Schamgefühl. Dabei sind derlei Erkrankungen, z.B. Hämorrhoiden oder Fisteln dauerhaft heilbar.
Enddarm-Erkrankungen
Die Proktologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen des Enddarms (Grimm- und Mastdarm sowie Analkanal). Zu den am verbreitetsten auftretenden Enddarm-Erkrankungen zählen die Hämorrhoiden, Analfissure, Analfisteln und auch Analekzem. Andere Erkrankungen sind beispielsweise: Marisken (oberflächliche Hautläppchen um den After) oder Ausstülpungen der Analschleimhaut (Polypen). Eine Analvenenthrombose ist ein meist plötzlich auftretender, schmerzhafter geschwollener Knoten.
Wie bereits erwähnt, verheimlichen leider viele Patienten aus Schamgefühl eine Erkrankung, denn auch heute noch stellt die Analregion eine tabuisierte Körperstelle dar. Den Patienten könnte geholfen werden, wenn sie sich nur endlich trauen würden, mit Ihrem Hautarzt vertrauensvoll darüber zu reden!
Anzeichen von Enddarm-Erkrankungen
Erste Anzeichen einer Erkrankung können ein Juckreiz oder Brennen, ein Nässen oder auch Blutungen sein. Hämorrhoiden sind in der frühen Phase der Erkrankung von außen nicht sichtbar resp. spürbar (innere Hämorrhoiden). Hinter diesen Symptomen können sich auch andere Erkrankungen im Mast- und Enddarm, wie z.B. Geschwülste, verbergen.
Wenn man Hämorrhoiden nicht behandelt, nehmen die in der Regel an Größe und Umfang zu. Beim Pressen (Stuhlgang) können diese dann aus der Afteröffnung hervortreten, bis sie schließlich dauerhaft sichtbar sind.
Behandlung: Hämorrhoiden
Schon um eine bösartige Erkrankung des Mast- und Enddarmes auszuschließen, ist es aus medizinischer Sicht unbedingt gegeben, diese Mithilfe der Spiegelung (Endoskopie) zu untersuchen. Doch auch das ist ein schonendes Diagnoseverfahren!
Bei einer frühzeitig erkannten Erkrankung an Hämorrhoiden kann folgendermaßen behandelt werden: Der Stuhlgang sollte dahingehend reguliert werden, dass Verstopfungen möglichst vermieden werden. Dies geschieht durch ballastreiche Kost und eine ausreichende tägliche Trinkmenge. Unterstützend können in Ausnahmefällen auch kurzzeitig (milde) Abführmittel, Salben oder Zäpfchen eingenommen werden. Vermeiden Sie längeres Sitzen oder Stehen!
Sollte dies nicht helfen bzw. wenn die Hämorrhoiden bereits dauerhaft aus der Analöffnung hervortreten, müssen weitere Therapien eingesetzt werden. Hier gibt es viele Behandlungsmöglichkeiten: Je nach Befund kann man Hämorrhoiden veröden (sklerosieren), eine Gummibandligatur (Drossel der Blutzufuhr) anwenden, das zuführende Gefäß endoskopisch unterbinden oder operativ entfernen.
Behandlung: Analfissur
Ursache einer Analfissur kann ein harter Stuhl sein. Es entsteht ein längsverlaufender Einriss (Analfissur) im unteren Bereich der Analhaut. Diese auch chronisch auftretenden Fissuren sind meist schmerzhaft. Nebenerscheinungen sind oft Blutungen und Nässen sowie Jucken.
Zunächst sollten stuhlregulierende Maßnahmen eingeleitet werden. Unterstützend wirken örtlich betäubende Zäpfchen und Salben, auch Sitzbäder. Schließlich können auch Analdilatatoren (Analdehner) sowie das Einspritzen von Botulinustoxin eingesetzt werden. Ist die Analfissur chronischer Natur, hilft in der Regel nur eine Operation. Dabei wird (unter Narkose) ein Teil des inneren Schließmuskels eingekerbt.
Abschließend ist zu sagen, dass auch wie bei anderen Erkrankungen gilt: Je früher man beginnt desto besser kann man behandeln.
Deshalb, schämen Sie sich nicht, sondern vereinbaren Sie einen Termin in unserer Praxis.