Autoimmunerkrankungen der Haut

Wenn das Immunsystem des Körpers sich „irrtümlich“ gegen den eigenen Körper richtet, kann es zu schweren Entzündungen und Schäden an den betroffenen Organen kommen – auch an der Haut.

Autoimmunerkrankungen

Aufgabe unseres Immunsystems ist die Erkennung und Abwehr von Fremdstoffen, Bakterien und Viren. Körpereigene Strukturen sollen jedoch toleriert und nicht bekämpft werden. In einem äußerst komplexen Prozess steuert der menschliche Organismus dieses eigene Abwehrsystem (Immunsystem). Bei Autoimmunerkrankungen verhält sich das Immunsystem abweichend. Die Zellen des Immunsystems erkennen dabei die körpereigenen Strukturen als fremd. Das System bekämpft sozusagen den eigenen Körper.

Ohne Behandlung kann dies bis zur vollständigen Zerstörung einer bestimmten Körperstruktur führen. Die Ursachen von Autoimmunkrankheiten sind nicht bekannt, deshalb können sie nur symptomatisch (entzündungshemmend) behandelt werden. Zu den auch die Haut betreffenden Autoimmunerkrankungen zählen die sog. Kollagenosen.

Kollagenosen

Der Begriff „Kollagenose“ beschreibt verschiedene entzündlich-rheumatische Erkrankungen des Bindegewebes. Dies können Gelenk- oder Muskelschmerzen und auch Entzündungen sein. Eine eigenständige Autoimmunkrankheiten der Haut ist zum Beispiel die sogennante Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) oder der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata). Auch an der Entstehung von Schuppenflechte (Psoriasis) und Neurodermitis ist das „fehlgeleitete“ Immunsystem beteiligt.

Sehr bekannt ist auch der systemische Lupus erythematodes, oft verbunden mit Hautausschlägen, Gelenkbeschwerden und Sonnenempfindlichkeit.

Systemische Sklerose

Diese Art der Erkrankung (Sklerodermie) tritt zunächst mit einer Verdickung der Haut und einer Verkleinerung des Mundes auf. Diese Verdickung entsteht durch eine Vermehrung des Bindegewebes (Fibrose), die auch an den inneren Organen entstehen kann. Sodbrennen und Magen- und Verdauungsstörungen sind oft Begleiterscheinungen.

Merkmal einer Sklerodermie ist das sog. Raynaud-Syndrom, bei dem die Finger in der Kälte erblassen. Auch offene Stellen an den Fingerspitzen können ein Merkmal sein.

Behandlung von Autoimmunerkrankungen

Da diese Erkrankungen teilweise veranlagungsbedingt sind, kann man eine Vorsorge im üblichen Sinne nicht durchführen. Eine Behandlung gilt allgemein als schwierig. Grundsätzlich versucht man in einer Therapie, die Aktivität des Immunsystems zu dämpfen – durch Immunsuppressiva. Auch Cortison kann ein Bestandteil der Behandlung sein, um den Krankheitsprozess wirksam zu unterbrechen. Üblich sind sog. Kombinationstherapien.

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