Allergie-Testungen und
Hyposensibilisierungen

Allergie ist das Thema unserer Zeit. Immer mehr Menschen reagieren auf neue, veränderte Umweltbedingungen – man kennt heute 20.000 verschiedene Auslöser.

Was ist eine Allergie?

Als Allergie wird die überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems des Menschen bezeichnet. Der Körper reagiert dabei auf normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene). Es gibt eine Vielzahl von Auslösern: z.B. Tierhaar-, Hausstaubmilben-, Pollen-, Nahrungsmittel- oder Kontaktallergene.

Auch Kreuzallergien können auftreten. Dabei erkennt ein körpereigener Antikörper, der gegen ein bestimmtes Allergen gerichtet sind, auch andere Allergene. Ein Beispiel: Beim Birkenpollenallergiker kann beim Verzehr einer Birne die Mundschleimhaut anschwellen, obwohl der Patient eigentlich nicht gegen Birnen sensibilisiert ist, sondern nur gegen das Birkenpollenallergen.

Allergie ist ein Schwerpunktthema in unserer Praxis. Wir führen Hauttestungen (Pricktest) und Bluttests auf Allergien durch. Allergien können sich sehr verschiedenartig äußern, sie können akut auftreten oder einen chronischen Verlauf nehmen: Heuschnupfen, Mundschleimhautschwellungen und Bindehautentzündung kann an den Schleimhäuten auftreten. Sind die Atemwege betroffen, so spricht man von „Asthma bronchiale“.

Neurodermitis, Urtikaria und Kontaktekzeme sind Erscheinungen, die auf der Haut auftreten. Desweiteren können auch Erbrechen, Durchfälle, besonders bei Säuglingen und Kleinkindern, ein Zeichen einer Allergie sein. Der anaphylaktische Schock ist immer ein akuter Notfall!

Allergietestungen

Sollten Sie bei sich ungewöhnliche und neue Reaktionen Ihres Körpers feststellen, deren Ursache Sie sich nicht erklären können, dann sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen. Allergien können in jedem Lebensalter neu auftreten! Es gibt verschiedene Tests, um eine Allergie möglichst genau zu bestimmen. Beispiele:

Pricktest

Hautarzt-Leistung - Allergie-Testung mittels Pricktest für eine anschließende Hyposensibilisierung.

Der Pricktest dient zum Nachweis einer sogenannten Typ I Allergie, wie beispielsweise einer Sensibilisierung gegenüber Pollen oder Tierhaaren. Er wird meistens am Unterarm folgendermaßen durchgeführt: Ein definierter Allergenextrakt wird auf die Haut aufgetropft und anschließend mit einer Lanzette leicht angestochen. Die jeweiligen Substanzen sollen in die Oberhaut eindringen.

Nach etwa 20 Minuten kann man eine Testreaktion sehen: z. B. eine Hautrötung und/oder eine Quaddelbildung. Der Pricktest ist (meist) schmerzfrei.

Epikutantest

Hautarzt-Leistung - Allergie-Testung mittels Epikutantest zum Nachweis einer Typ IV-Sensibilisierung gegenüber Duftstoffen oder Nickelsulfat.

Dieses Testverfahren dient dem Nachweis einer Typ IV-Sensibilisierung gegenüber Duftstoffen oder Nickelsulfat. Er dient zur Ursachenfindung, wenn z.B. ein Kontaktekzem aufgetreten ist. Bei diesem Test werden bestimmte Zubereitungen der Allergene in Vaseline oder Wasser auf die Haut (unter Testkammern auf den Rücken) aufgeklebt. Die Testablesung erfolgt dann nach 48 bzw. 72 Stunden.

Die therapeutische Konsequenz eines solchen Tests muss dann sein, diese Stoffe zu vermeiden.

Hyposensibilisierung

Die Hyposensibilisierung ist die kausale Therapieform, mit der Allergien behandelt werden können. Kausal bedeutet, dass die Ursache der Allergie, also die Überreaktionen des Immunsystems, behandelt wird.

Der Körper soll zu einer höheren Toleranz gegenüber dem Allergen „erzogen“ werden. Dies versucht man damit zu erreichen, dass man dem Körper ein Extrakt des Allergens (z.B. Gräserpollen) spritzt. Durch eine wöchentlich langsam steigende Dosierung soll sich das Immunsystem an das Allergen „gewöhnen“. Im günstigen Fall soll dann bei einem erneuten Kontakt mit dem Auslöser (Gräserpollen) der Körper nicht mehr oder nur noch vermindert darauf reagieren.

Die Behandlung dauert normalerweise drei bis fünf Jahre. In verschiedenen Phasen wird zu Beginn der Behandlung (8 bis 12 Wochen) wöchentlich eine Allergieimpfung durchgeführt. Zur Fortsetzung der Behandlung wird eine Erhaltungsdosis alle vier Wochen gespritzt. Bereits nach einigen Monaten zeigen sich erste Anzeichen der Besserung – ein echter Behandlungserfolg tritt allerdings erst nach Jahren ein. Immerhin 90 Prozent der Behandelten können von einem Erfolg berichten!